MOZART K.300 VARIATIONS
solo Akkordeon mit oder ohne E-Bass
von Jeff Kowalkowski [1999-2000/2002]

 

Jeff (*1967) lebt in Chicago, und so wie seine Heimatstadt ist auch seine Musik ein Schmelztiegel verschiedenster Kulturen. In seinen Partituren taucht sowohl graphische als auch traditionelle Notation auf, die Performance und das Theatralische sind oft wesentlicher Bestandteil seiner Musik, Atonalität steht einer zuckersüßen, cheesy "Wohlfühl-Jazz"angehauchten Kitsch-Klanglichkeit gegenüber, oft unvermutet gefolgt von klassisch-romantischen Texturen, bizarr gemischt mit Erinnerungen an sentimentale Pop-Musik, alles getränkt mit Avantgarde-Klängen. All diese Facetten künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten sprudeln entspannt und unbekümmert aus ihm heraus. Liebevoll gaben wir ihm den Titel MEISTER DES SCHLECHTEN GESCHMACKS.

 

MOZART K.300 VARIATIONS ist das zweite Akkordeon solo Stück, das Jeff für Sven geschrieben hat und mit der obligaten E-Bass-Stimme nach CUT UP OR SHUT UP, ANCHOR, #372, WESTBETH und PROOOOSLA das sechste Stück für IP.

 

Er schrieb über sein Stück:

 

Die Mozart K.300 Variationen für Akkordeon solo mit einer hinzugefügten E-Bass-Stimme ist ein Stück, was ich in enger Zusammenarbeit mit Sven Hermann während seines Aufenthaltes in Chicago im Sommer 1999 schrieb. Das Vorhaben ist diese in der Fantasie und aus dem Stehgreif heraus entstandenen hochgradig dekonstruierten Versionen der Mozart-Sätze zwischen den Originalen zu spielen. Folglich wird zunächst der erste Mozart-Satz gespielt, dann der erste von Kowalkowski, gefolgt vom zweiten von Mozart, gefolgt vom zweiten von Kowalkowski, usw. Das Original direkt vor dem Verschleierten zu hören, mit seiner dichten zehnstimmigen Akkord-Passage auf dem Akkordeon (bei der die Akkorde oft mehrere Oktaven umspannen!) wird die Erfahrung sehr interessant und mit den Sinnen wahrnehmbar gestalten. Dies ist ein einmaliges und erfüllendes Beispiel einer Komponisten-Virtuosen-Zusammenarbeit auf höchstem Niveau.