KOLLATERALSCHADEN
von Michael Rook [2001/2002]

 

Die Musik von Michael (*1968 in Düsseldorf, † 2022 ebenda) ist eine extreme Musik. Folgende Pressestimmen spiegeln dies gut wider:

"ein brachiales Inferno, das nicht nur die Ohren, sondern vor allem die Zwerchfelle aus der üblichen Position brachte. Der Heftigkeit dieser Werk-Premiere wurde voll Rechnung getragen: Niederkrachende Bomben und hämmernde Flaksalven konnten nicht realistischer sein"

"Rooks Musik manifestiert sich als eine Gewaltorgie voller brutal hämmernder Klangschläge, voll des tobenden Kreischens."

 

 

KOLLATERALSCHADEN ist eine großangelegte mehrsätzige Komposition, von der bisher zwei Sätze beendet sind:

I. Kollaps/Relaps (wormhole) [2001/2002]

 

Michael schrieb hierzu:


In der Astrophysik existiert das Konzept vom "Schwarzen Loch", welches Licht, Masse, Dichte, und Zeit "verschluckt" und verzerrt, bis eine "Quanten-Singularität" entsteht, ein Zustand von immenser Dichte und extrem kleiner Fläche, in der auch die Zeit anders ablaufen soll; es ist allerdings unklar, was in dieser Singularität tatsächlich vor sich geht. Eine Sciencefiction-Theorie besagt, dass wenn zwei dieser Schwarzen Löcher aneinandergereiht würden, entstünde ein "Wormhole", was wiederum als "Tor" zu einer anderen zeitlichen und räumlichen Ebene fungieren könnte. Interessant ist auch, dass diese "Singularität" ja gewissermaßen ein Endpunkt ist, und durch die Ergänzung zum "Wormhole" wird dieser Endpunkt überwunden. Somit rückt Sciencefiction (als Fortsetzung des industriellen Gedankens) in die Nähe gängiger Heilslehren wie Christentum oder Islam; wohingegen es bei letzteren klar ist, dass man zunächst irgendwie unversehrt ins Jenseits kommt, ist es mit dem Scifi-Jenseits (dem, was sich hinter dem "Wormhole" auftut) nicht ganz so klar. Vielleicht findet sich der Erste, der diese Grenze überschreitet, so wie vorher wieder, nur dass ihm plötzlich seine Hand aus der Stirn herauswächst. Das Fazit dieser Ideen ist, dass es nach einem Ende weitergeht. Das Danach ist jedoch selten so wie vorher, egal wie exakt die Kopie ist, was auf die Musik genauso zutrifft wie auf geklonte Hamster.


Kompositionsauftrag von Interzone perceptible

Dauer: 10'00

[UA: Bühl/Baden im Rahmen von kopfHörer/experimentelle musik elektrovisuell, 5.7.2002]

 

 

II. Deutsch/Ländler (Würstchen) [2004]

 

Kompositionsauftrag von Interzone perceptible

 

[UA: 11.11.2004 Neue Musik Delmenhorst]